In allen Kampfabschnitten überlegen war Jonas Schleier vom TSV Bergen (links im Bild) gegen Alex Strocher (Hessen) auf der Deutschen Meisterschaft in Chemnitz.
In allen Kampfabschnitten überlegen war Jonas Schleier vom TSV Bergen (links im Bild) gegen Alex Strocher (Hessen) auf der Deutschen Meisterschaft in Chemnitz - © Johanna Wiedemann

Deutsche Meisterschaft in Chemnitz: Ju-Jutsu-Jugend hatte sich mehr versprochen

Vom 23.-25. Mai fand die Deutsche Ju-Jutsu-Meisterschaft in Chemnitz, der deutschen Kulturhauptstadt 2025, statt. Über 500 Athleten hatten sich für die Teilnahme qualifiziert, darunter vier Kampfsportler vom TSV Bergen. "Das sind über 150 Starter mehr als im vergangenen Jahr", berichtet Abteilungsleiter Lukas Bombik in seiner Funktion als Landestrainer. "Ein super Zeichen, dass die Jugend wieder auf die Matte und in die Halle kommt", kommentierte Bombik.

Am Samstag machte Anton Köhler (-36 kg) in der Altersklasse U14 den Anfang und stand gegen Artur Holmann (Schleswig-Holstein) auf der Matte. In der letzten Aktion des Kampfes verletzte sich Köhler leider unglücklich, was ein schnelles Turnierende für den jungen Bergener und den 9. Platz bedeutete. Ebenfalls in der Altersklasse U14 (-36 kg) startete Mykhailo Trufen gegen Jannik Koch aus Sachsen. Trufen konnte seinem Gegner auf Augenhöhe begegnen, doch am Ende erwies sich sein Gegner als erfahrener und ausdauernder und schickte Trufen mit einem Punktsieg (15:26) in die Trostrunde. Im darauffolgenden Kampf gegen seinen Landeskaderkollegen Jan Bachinger unterlag Trufen, womit er seine erste Deutsche Meisterschaft mit einem 7. Platz beendete. Unterm Strich für die beiden talentierten Athleten ein unzufriedenstellendes Ergebnis, da sie sich besonders fleißig und motiviert auf das Turnier vorbereitet hatten.

In der Altersklasse U18 starteten am Sonntag, den zweiten Wettkampftag, Jonas Schleier in der Gewichtsklasse -62 kg und Elias Wiedemann in der Gewichtsklasse -77 kg. Jonas Schleier machte den Anfang und hatte den ersten Kampf gegen den rheinländischen Athleten Joshua Selig. Nach verschlafenem Start konnte Schleier mit viel Biss und Konsequenz in den letzten Schlag- und Wurfaktionen das Ruder herumreißen und den Kampf vorzeitig gewinnen. In der zweiten Runde ging es für Schleier gegen Jascha Witt. Trotz gutem Kampf und viel Widerstand musste sich Schleier gegen den späteren deutschen Meister aus Sachsen dann doch vorzeitig geschlagen geben und fortan in der Trostrunde bestehen, um noch den Sprung auf das Siegerpodest zu schaffen. Tatsächlich konnte sich Schleier dann in sehr engen und spannenden Kämpfen gegen Fabian Ziegler (Hessen), Alex Strocher (Hessen) und Niklas Zimpfer (Niedersachsen) durchsetzen. Somit ein hervorragender 3. Platz für Schleier in einer überaus stark besetzten Gewichtsklasse, was für ihn definitiv als großer Erfolg zu werten ist.

Fast zeitgleich startete Elias Wiedemann in der Gewichtsklasse -77 kg. Die ersten beiden Kämpfe gegen Julian Duerschmied (Sachsen-Anhalt) und Samuel Tustas (Hamburg) starteten vielversprechend für Wiedemann und resultierten jeweils in einem vorzeitigen Sieg durch technische Überlegenheit (Full-Ippon). Im bayerisch-bayerisch Halbfinale hatte dann Wiedemann nach verschlafenen Sequenzen und wider aller Erwartungen das Nachsehen und musste somit seinem Landeskaderkollegen Maximilian Schumann den Vortritt lassen. Im anschließenden Kampf um die Bronzemedaille konnte Wiedemann in beeindruckender Manier die Enttäuschung in positive Energie umzuwandeln und seinen Gegner Theodor Pfingsten aus Niedersachsen mit technischer Überlegenheit (Full-Ippon) besiegen. Für den Bundeskaderathleten und vorab als Goldkandidaten bewerteten Wiedemann nicht ganz zufriedenstellend, aber zumindest doch die Medaille.

Mit zwei Bronzemedaillen bei vier Startern eine solide Leistung der TSV-Sportler, die in Begleitung von Bundeskampfrichterreferent Korbinian Herzog, Landestrainerin Anja Guercke und Landestrainer Lukas Bombik in Chemnitz zur Deutschen Meisterschaft angetreten waren. Während jetzt die Jugend in die verdiente Wettkampfpause gehen darf, geht's es für die "Großen" mit dem nächsten Termin im Wettkampf-Kalender vom 20.-22. Juni 2025 auf der Deutschen Meisterschaft der U21 und Erwachsenen in Norderstedt (Hamburg) weiter.