(v l.n.r.:) Lissy Steils, Bianca Feichtlbauer, Sophie Büscher und Melina Fredlmeier
(v l.n.r.:) Lissy Steils, Bianca Feichtlbauer, Sophie Büscher und Melina Fredlmeier - © TSV Bergen

Bergens Ju-Jutsu-Kampfsportler beweisen sich in Paris

An zwei Tagen wurden die PARIS OPEN in Frankreichs Hauptstadt ausgetragen. Für dieses Weltranglisten-Turnier, ausgetragen im Dojo de Paris, hatten sich knapp 350 Athleten aus 28 Nationen angemeldet, um beim Grand Prix Punkte für die Weltrangliste zu erkämpfen.

Konstante Leistungen auf hohem Niveau zeigte Sophie Büscher im Fighting. “Mein Ziel ist es, bei den nächsten World Games anzutreten. Beim Grand Prix hier in Paris kann ich wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln, denn nur die besten sechs (Anm. d. Redaktion: Athleten je Gewichtsklasse) dürfen bei den World Games 2025 in Chengdu (China) antreten,” lässt Büscher über ihre Motivation verlauten. In der stark besetzten Gewichtsklasse -57 kg hatte Büscher insgesamt vier Kämpfe zu bestreiten. Ihre ersten beiden Kämpfen gegen die Französin Audrey Bascans und gegen die Griechin Christina Chantzi konnte Büscher mit technischer Überlegenheit (Full Ippon) vorzeitig für sich entscheiden. Im dritten Kampf stand Büscher gegen die aktuelle Weltranglisten-Erste Genevieve Bogers aus den Niederlanden auf der Matte und konnte mit einem deutlichen Punktevorsprung (19:9) ins Finale einziehen. Hier traf Büscher auf die Dauerrivalin und Weltranglisten-Zweite Rebekka Dahl. Bei einem sehr spannenden und knappen Finale zeigte die Wertung ein 9:9-Unentschieden und nur noch fünf Sekunden Kampfzeit. Mit einem Handkantenschlag zum Kopf und einem seitlichen Fußstoß zum Körper der Gegnerin holte sich Büscher in den letzten 5 Sekunden den kampfentscheidenden Punktevorsprung, womit sich Büscher die Goldmedaille sicherte.

Lissy Steils (Fighting, -63 kg) traf bei ihrem ersten internationalen Turnier auf die Weltranglisten-Vierte, Liva Tanzer. Mit nur einem Jahr Wettkampferfahrung lieferte Steils eine beeindruckende Leistung gegen die Dänin, musste sich allerdings kurz vor Ende der Kampfzeit mit einem Full-Ippon vorzeitig geschlagen geben. In der zweiten Runde traf Steils auf die starke Judo-Kämpferin Marie-Flore Redegeld aus den Niederlanden. Anfangs konnte Steils gut mithalten und ihre Gegnerin mit Faust- und Fußtechniken unter Druck setzen. In den letzten Sekunden musste sich Steils mit einem Wurf geschlagen geben, womit sie aus dem Turnier ausschied.

Auch Melanie Fredlmeier (-70 kg) zeigt in Paris eine starke Leitung, leider ohne erfolgreichen Ausgang. Fredlmeier geriet mit Juliana Ferreira gleich an die World Games Siegerin 2023. Gegen die Französin lag Fredlmeier gegen Ende der Kampfzeit nur mit 4 Punkten zurück, musste alles auf eine Karte setzen und voll angreifen. Darauf war Fredlmeiers Gegnerin taktisch eingestellt und konterte mit einer Wurftechnik, womit sich Fredlmeier mit Full Ippon geschlagen geben musste. Im zweiten Kampf gegen Julia Blawisch (AUT) bewies Melina ein sehr gutes Distanzgefühl und konnte mit Fausttechniken einen 4 Punktevorsprung erarbeiten. Doch die Österreicherin konnte im Kampfverlauf genügend Griffe und Würfe gegen Fredlmeier anbringen, was Punkte kostete und Melina die Niederlage bescherte. Hierdurch schied auch Melina Fredlmeier vorzeitig aus dem Turnier aus.

Wie gewohnt, trat das Bergener Vereinsmitglied Bianca Feichtlbauer in der Gewichtsklasse +70 kg für ihr Heimatland Österreich an. In ihrem ersten Kampf gegen die Französin Nathalie Fathi konnte Feichtlbauer einen Punktsieg (18:8) verbuchen. Im zweiten Kampf gegen die Deutsche Laura Müller bekam es Feichtlbauer dagegen mit erheblich mehr Gegenwehr zu tun. Bei einem Unentschieden am Ende des überaus spannenden Kampfes, sprachen die Unterbewertungen der Schiedsrichter letztlich für die Deutsche. Im dritten Kampf stand Feichtlbauer gegen Perrine Hardy auf der Matte.

Feichtlbauer konnte die Französin mit Fausttechniken sehr gut auf Distanz halten und auch viele Wurfansätze verhindern, sammelte gegen die Französin über die Kampfzeit genügend Wertungen mit ihren guten Fausttechniken, die letztlich zu einem deutlichen Punktsieg (23:8) gegen die Französin führten, womit sich Feichtlbauer die Bronzemedaille sicherte.

Auf dem Weg zur Europameisterschaft haben sich Feichtlbauer und Büscher sehr gut präsentiert und konnten die trainierten Inhalte der letzten Wochen und Monate stark umsetzen. Nach der mäßig erfolgreichen EM 2023 für Sophie Büscher war dies somit ein klarer Fingerzeig an die Konkurrenz, dass sie zurück ist. Jetzt werden die Athleten des TSV Bergen nochmal alles geben und die letzten drei Wochen bis hin zur EM bestmöglich nutzen und freuen sich schon sehr auf die Heim-EM vom 23.-26. Mai in Gelsenkirchen.