
Bronze auf den Weltmeisterschaften
Vom 23. bis 27. Oktober fanden sich knapp 800 der besten Ju-Jutsu-Athleten und Athletinnen aus fast 60 Nationen in Heraklion auf Kreta ein, um die Weltmeistertitel untereinander auszukämpfen. Mit dabei waren vom deutschen Team 60 Kämpfer, darunter aus Bayern zwei Fighter und fünf Fighterinnen. Das bayerische Team holte insgesamt drei Bronzemedaillen und leistete einen entscheidenden Beitrag zur Silbermedaille bei den Team-Wettkämpfen sowie zum 4. Platz im Medaillenspiegel. Sophie Büscher vom TSV Bergen sicherte sich zudem die Qualifikation für die World-Games im August 2025 in Chengdu (China).
Als amtierende EM-Dritte startete Sophie Büscher mit einem beeindruckenden Start in das Turnier. Nach einem Freilos in der ersten Runde besiegte Büscher ihre beiden Gegnerinnen Yacqueline Arosemena (PAN) und Daria Malieva (Russin unter neutraler Flagge) durch technische Überlegenheit und unterstrich ihre Medaillenambitionen. Im Halbfinale musste sich Büscher in einem spannenden Kampf gegen die spätere Weltmeisterin Genevieve Bogers aus den Niederlanden geschlagen geben. Im finalen Kampf um die Bronzemedaille überzeugte Büscher dann wieder vollends gegen ihre Bundeskaderkollegin Grudnio und schaffte souverän den Sprung aufs Siegertreppchen und nebenbei die World-Games Qualifikation für 2025.
Wie bereits bei der Europameisterschaft profitierte Jugend-Landestrainerin Anja Guercke aufgrund ihrer Weltranglistenposition (Platz 1) von einem Freilos in der ersten Runde. In ihrem ersten Kampf zeigte Guercke der Montenegrinerin Andjela Vukcevic mit einem überlegenen Punktesieg (30:5) die Grenzen auf. Im anschließenden Halbfinale startete Guercke fokussiert gegen die amtierende Europameisterin Emma Lette. Letztlich mit dem besseren Ende (10:16) für die Schwedin, womit Guercke im Kampf um Bronze nur noch gegen die österreichische Bianca Feichtlbauer bestehen musste. Nach einem spannenden und engen Kampf über den Großteil der Kampfzeit sicherte sich Anja letztlich durch technische Überlegenheit (Full Ippon) die Bronzemedaille vor ihrer Vereinskollegin Feichtlbauer, die sich über einen 5. Platz auf der Weltmeisterschaft freuen durfte.
Bianca Feichtlbauer startete wie üblich unter österreichischer Flagge und zeigte eine ihrer bis dato stärksten Leistungen auf einer Weltmeisterschaft. Nach starkem Sieg gegen die deutsche Athletin Laura Müller und einer unglücklichen Disqualifikation in der zweiten Runde gegen die Kolumbianerin Laura Castillo, ging es für die Österreicherin Feichtlbauer in der Trostrunde weiter. Dort feierte sie Siege gegen Arboleda Landazuri (COL) und gegen Diana Skripniuk (UKR) und trat anschließend im Bronzekampf gegen ihre Vereinskollegin Anja Guercke an. Ein beeindruckender 5. Platz für Feichtlbauer.
Bei den abschließenden Team-Wettkämpfen treten je Nation drei Männer und drei Frauen in weiter gefassten Gewichtsklassen gegeneinander an und das Team, welches mehr Siege erreicht, setzt sich letztlich durch. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl der höherwertigen (Full-Ippon) Siege. In der ersten Runde konnten sich Deutschlands Bundeskaderathletinnen und -athleten gegen das starke kasachische Team durchsetzen und lieferten dabei hervorragende Wettkämpfe. Nach einem weiteren Sieg gegen das schwedische Team unterlag Deutschland im Finale gegen Frankreich, was die starke Silbermedaille für das deutsche Team im Team-Wettkampf bedeutete. Anja Guercke und Sophie Büscher vertraten hier die deutschen Farben, lieferten gute Kämpfe und leisteten letztlich entscheidenden Beitrag zum erfolgreichen Abschneiden des deutschen Teams.
Im Anschluss an die Wettkämpfe der Erwachsenen, durften sich auch die besten Athletinnen und Athleten der Altersklassen U16, U18 und U21 messen. Mit dabei waren bei den über 1300 Startern auch zwei Bergener, Hanna Schleier und Vincent Koch-Sappl, welche in der Klasse Duo Mixed U18 an den Start gingen. In einem starken Starterfeld zeigten die beiden über die verschiedenen Runden durch die Bank gute Leistungen, konnten ihr Potential größtenteils abrufen und unterm Strich definitiv zufrieden sein. Aufgrund des starken Starterfeldes war jedoch nicht mehr als ein 9. Platz drin, bei ihrer ersten JWM in jedem Fall eine stolze Leistung.
Für das bayerische Team war es letzten Endes ein gutes Turnier, wobei sich jedoch sicherlich die meisten Athleten noch bessere Platzierungen und durch die Bank Medaillen erhofft hatten. Besonders hervorzuheben sind unterm Strich mit Sicherheit die Qualifikation der bayerischen Athletinnen Büscher und Freudenberger für die World-Games 2025 in Chengdu (China) sowie die Silbermedaille im Team.