🌍 Weltmeisterschaften 2025
Bei der Weltmeisterschaft in Bangkok kämpften Anja Guercke und Bianca Feichtlbauer vom TSV Bergen um die Titel. Während sich Feichtlbauer auf dem 9. Platz wiederfand, hatte Guercke im Finale den Weltmeistertitel schon vor Augen.
Am 5. November 2025 wurde in Bangkok die Ju-Jutsu Weltmeisterschaft ausgetragen. Angetreten waren die beiden Athletinnen Anja Guercke und Bianca Feichtlbauer vom TSV Bergen.
Bianca Feichtlbauer ging für ihr Heimatland Österreich in der Gewichtsklasse +70 kg an den Start und trat in ihrem ersten Kampf gegen die unter neutraler Flagge startende Alina Sudarikova an. Nach einem turbulenten Schlagabtausch in den ersten Sekunden musste sich Feichtlbauer erst auf den ungewöhnlichen Kampfstil ihrer Gegnerin einstellen. Einen anfänglichen Punkterückstand konnte Feichtlbauer gut aufholen, musste aber den Kampf, nach technischer Überlegenheit, an ihre Gegnerin abgeben. In der Trostrunde stand Feichtlbauer gegen Nantita Namngam auf der Matte. Zwar gelang diesmal der Auftakt und Feichtlbauer konnte sich eine Punkteführung erkämpfen. Doch der Thailänderin gelang es den Kampf zu drehen, womit Feichtlbauer den 9. Platz belegte.
Auch Anja Guercke startete in der Gewichtsklasse +70 kg und stand nach einem Freilos in der ersten Runde im nächsten Kampf gegen Nadine Biljanovic auf der Matte. Die Kroatin hatte sich bereits in der Vergangenheit als überaus unbequeme und nicht zu unterschätzende Gegnerin bewiesen. Mit starken Fausttechniken, sowohl im Angriff als auch im Konter, holte sich Guercke einen guten Punktevorsprung und zog verdient in das Halbfinale ein. Hier lieferte sich Guercke gegen Katerina Acevska intensive Kämpfe im zweiten Kampfabschnitt (Part 2). Mit vollem Körpereinsatz setzte sich Guercke wie auch auf der vergangenen Europameisterschaft gegen die Gegnerin aus Nordmazedonien durch und buchte somit das Finalticket. Im Finale ging es für Anja Guercke gegen die bereits bekannte Gegnerin Emma Lette aus Schweden. Speziell auf diese Athletin hatte sich Guercke im Vorfeld vorbereitet. Vor allem im Schlagabtausch (Part 1) bewies Guercke eine beeindruckende Schnelligkeit und sammelte Punkte, so dass sie nach Ablauf der dreiminütigen Kampfzeit den Kampf mit 12:8 Punkten gewann. Doch die Freude über einen Weltmeistertitel verflog schnell, als die Jury auf Antrag des schwedischen Trainers, die Videoanalyse heranzog.
Videoanalyse kippt Entscheidung im Finale
Das Ergebnis: eine Zwei-Punkte Wertung (Ippon) wurde Guercke aberkannt und der Gegnerin gut geschrieben. Doch damit nicht genug, erhielt Guercke darüberhinaus einen Strafpunkt für Passivität. Somit belief sich das Endergebnis auf 10:11 Punkte für die Schwedin, womit Guercke die Goldmedaille nur knapp verpasste und sich nur über eine Silbermedaille freuen durfte. Dennoch ein sehr starkes Turnier der beiden Athletinnen vom TSV Bergen mit Höhen und Tiefen und einem Vizeweltmeistertitel. In den anschließenden Team-Wettkämpfen konnte Guercke zudem mit dem Bundeskaderteam den 2. Platz für Deutschland holen, hinter Frankreich und vor Thailand.